Wandergebiet Etusis

Otjipatera im Sonnenaufgang - photographer D.Reimann

Lage des Wandergebietes Etusis

Das Wildschutzgebiet Etusis beginnt ca. 12 Km von der Kleinstadt Karibib entfernt an der Sandstraße C 32. Die Anfahrt ist auch mit dem PKW kein Problem. Zur Lodge gelangt man, indem man ca. 18 Km südlich von Karibib nach rechts auf die Straße 1954 abbiegt. Der Campingplatz hingegen geht nach links ab und auf der Farm Habis, ca. 200 Meter von der Hauptstraße entfernt, wird man hier eingewiesen. Sowohl die Zufahrt zur Lodge wie auch die zum Campingplatz sind gut und deutlich ausgeschildert. Auf alle Fälle sollte man sich bei der Lodge vor der Anreise anmelden.

Übernachtung, Camping, Sicherheit

Die Lodge besteht aus 7 Bungalows sowie 5 Luxuszelten. Sie sind teilweise mit en-suite Bädern ausgestattet. Außerdem wird das ehemalige Farmhaus an Gruppen vermietet. Schwimmbad, Bar usw. sind selbstverständlich. Besitzer ist das Ehepaar Ledermann, die zwischen Deutschland, Island und Namibia pendeln. Verwaltet wird der Komplex durch das Ehepaar

Monika & Herbert Lauenroth
Farm Etusis No 75
Postfach 5
KARIBIB/Namibia

Tel.: +264 (0) 64 550826
Fax: +264 (0) 64 684056
etusis@namibnet.com
www.etusis.com

Allgemeine Entwicklung und Geschichte

Das Etusis Wildschutzgebiet umfasst drei Farmen: Etusis, Neikhous und Habis. Die Farm Etusis heißt nach einem dort befindlichen Wasserfall – der natürlich nur in der Regenzeit „fällt“, zu deutsch: „der Platz, an dem man tief tauchen kann“.

The Running Etusis Waterfall - photographer D. Reimann
laufender Etusis Wasserfall

Die heutigen Besitzer erwarben das Gebiet im Jahre 1993, da sie etwas zum Schutz des damals stark gefährdeten Hartmann-Bergzebras tun wollten. Aus dieser Zeit stammt auch die Stiftung „Etusis Foundation for the Protection of the Hartmann’s Mountain Zebra“. Das gesamte Gebiet hat eine Größe von gut 21.000 Hektar und ist größtenteils gebirgig.

Über die Gebiete Etusis und Habis wurde von 1898-1901 die erste Schmalspureisenbahn von Swakopmund nach Windhuk gebaut. Reste des Bahndamms und der Brücken sowie des Bahnhofs „Habis“ mit dem Grab des dort von den Hereros getöteten Bahnwärters sind dort zu finden.

Die unterschiedlichen Besitzer haben über die Zeit 12 verschiedene große Dämme gebaut, um dem reichlich vorhandenen Wild immer Wasser bieten zu können.
Etwa 100 Km „Pads“ erschließen das Gelände. Ebenso gibt es eine Vielzahl von gut beschriebenen Wanderwegen für Kurztouren bis hin zu über 50 Km langen Strecken mit Übernachtungshütten, die jeweils an beleuchteten Wasserstellen liegen, um dort das Wild gut beobachten zu können.
Außerdem werden Reit- und Kutschtouren angeboten. Die Ledermanns sind große Pferdeliebhaber und züchten dort bzw. auf den Farmen Dornhügel und Rothof im Nordosten Namibias die gefährdete afrikanische Rasse des Basotho-Pferdes. Auf der Farm farmt man mit der ältesten Rinderrasse Namibias: das N’Guni-Rind.
Da es sich um ein eingetragenes Wildschutzgebiet handelt, wird dort nicht gejagt.
Wie fast überall in Namibia, sind die Sonnenauf- und untergänge besonders reizvoll.

Das Gebiet bietet einen der höchsten Bergzüge Namibias. Das Bergmassiv „Otjipatera“ liegt inmitten der Farm und ist fast 2.000 Meter hoch.
Außerdem befinden sich die weißen Marmorhügel eines der größten Marmorareale der Erde im Wildschutzgebiet.
Das Etusis-Massiv besteht aus dem rot leuchteten Etusis-Quarzit. Es ist ein Inselgebirge, gegen das sich die Marmorberge geschoben haben.
Das Gebiet ist sehr mineralienreich und Marmor wird dort heute noch abgebaut. Überall gibt es verlassenen Minen: Kupfer, Gold, Turmalin Glimmer ... wurden dort abgebaut.

Vor 1993 wurden auf der Farm Schafe (Karakul) und Rinder gezüchtet. Die deutschstämmigen Vorbesitzer, Vater Edmund und Sohn Erhard Krüger haben ca. 60 Jahre auf Etusis gefarmt. Edmund Krüger hat sein Grab auf einem der Marmorhügel der Farm.

Bergsteigerische Entwicklung

Am Etusis Wasserfall existiert eine Route. Diese Route "ETOS" erschloss im Juni 1999 Eckhardt Haber zusammen mit Ian Walker.
Material: Keile, Hexentrics, Friends
Start etwa im linken ersten Drittel von der Wand.
1. 30m (16): Stufen in der Wand hoch, dann rechts rüberqueren bis unterhalb eines vertikalen Risses (Stand).
2. 25m (16): Riss hoch zum Ausstieg.
Abseilstelle 5m nach links.

ETOS 16; E.Haber, I.Walker - photographer: unknown
ETOS 16, E. Haber, I. Walker

Auch in den Marmorwänden sind wenige leichte Touren (Reibungskletterei, rechte Seite 14 ... linke Seite steiler 18) vorhanden, geeignet, um abends schnell noch etwas beim Sonnenuntergang zu klettern.

The Etusis Marble Walls - photographer D. Reimann  Otjipatera East Summit - photographer D. Reimann
Marmorwände und der Ostgipfel des Otjipatera mit Aufstiegsroute (rot) und Abseilpiste (grün)

--> Marmorwände
--> Otjipatera Ostgipfel

Das Etusis-Massiv wird im übrigen des öfteren von Berwanderern bestiegen – eine Tagestour auf den Otjipatera Hauptgipfel, die sich hauptsächlich in der „kalten Zeit“ empfiehlt. Auf den kleineren, freistehenden Ostgipfel gibt es eine Kletterroute 16 (Erstbegeher Thomas Gerhard, Detlev Reimann). Sie ist „clean" und muss komplett selbst abgesichert werden.

Ansonsten kommen auch häufig Gruppen von Geologen nach Etusis, da das Gebiet in dieser Beziehung sehr interessant ist.