Kletter- und Wandergebiet Waterberg

Waterberg - photographer Detlev Reimann

Lage des Klettergebietes

Das Klettergebiet ist Bestandteil des Waterberg Plateau National Park und liegt südöstl. von Otjiwarongo. Der derzeit in bescheidenem Maße für den Klettersport benutzte Teil des Waterberges liegt auf dem Gebiet des staatl. Restcamps. Zu erreichen über die B 1 von Windhuk biegt man 27 km vor Otjiwarongo rechts ab auf der C 22 in Richtung Okakarara und erreicht nach ca. 65 km auf der D 2512 das Waterberg Rest Camp. Der Waterberg ist ein markanter Tafelberg, dessen westl. Spitze, das Ovumerumue-Plateau von ihm getrennt und nicht zugänglich ist. Der Berg gehört zu "Mount-Etjo-Sandsteinformation" und ist etwa 48 Kilometer lang und 15 Kilometer breit. Er überragt seine Umgebung um fast 200 Meter. Heute ist auf dem 40.500 ha großen Plateau des Waterbergs und um dieses herum seit 1972 ein Nationalpark eingerichtet, für den ein Permit gekauft werden muss (erhältlich bei Ankunft oder vorher bei den Büros von MET in Windhuk oder Swakopmund).

Übernachtung, Camping, Sicherheit

Im Waterberg Rest Camp (Bernabé-de-la-Bat-Camp) kann man entweder einfach eingerichtete Chalets beziehen oder auf dem Campingplatz zelten. Der Campingplatz, obwohl schön am Fuße des Berghanges unter gr. Bäumen gelegen und 2007/8 neu renoviert, ist bereits wieder an der Grenze zur Verwahrlosung angelangt. Die sanitären Anlagen sind sauber, aber heruntergewirtschaft. Wenigstens gibt es meistens Strom und warmes Wasser. Die Feuerstellen sind eine Fehlkonstruktion und teilweise verfallen. Während eines großen Regens im Jahre 2011 wurden auf dem Campingplatz tiefe Schlote ausgespült, die bis heute nicht odentlich verfüllt wurden. Rasen gibt es kaum noch. Einige Kampierstellen werden kaum noch benutzt. Kein Vergleich zu den liebevoll gepflegten Kampierplätzen auf z.B. Koiimasis oder Omandumba. Das Wasser hat allerdings Mineralwasserqualität! An der Reception ist ein kleiner Laden, der aber selten etwas zu bieten hat und eine Tankstelle. Die Sicherheit ist gegeben, allerdings besuchen täglich große Horden Paviane den Zeltplatz. Man muß alle Lebensmittel im Auto einschließen, auch keine Zahnpasta im Zelt lassen. Die ebenfalls schon an Menschen gewöhnten Warzenschweine und Zebramangusten sind ungefährlich, aber trotzdem Wildtiere. Füttern ist verboten! Auf halber Höhe befindet sich das Restaurant, es wurde im ehemaligen Wohngebäude der deutschen Polizeistation eingerichtet und bietet kühles Bier und einfache Mahlzeiten an. Leider ist die Aussicht von der Terrasse des Restaurants völlig zugewachsen. Daneben liegt ein sauberes Schwimmbad. Der Waterberg erreicht Höhen von bis zu 1885 m ü. d. Meer, darum kann es hier auch empfindlich kalt werden. Es gibt zahlreiche klare Quellen am Waterberg und z. T. kommen schwere Regenfälle vor. Aufgrund des Wasserreichtums ist die Flora sehr artenreich, fast tropisch entwickelt. Zahlreiche Klippdachse und Paviane bevölkern die Felswände. Auch Kudus, Springböcke und Damara Dikdiks sind oft zu beobachten.

Geschichte

derzeit in Bearbeitung

Bergsteigerische Entwicklung und Wandermöglichkeiten

Sicher wurde auch früher schon am Waterberg geklettert, allerdings ist darüber nichts bekannt. Die ersten bekannten Kletterrouten wurden 1998 begangen. Der rote Sandstein ist sehr fest und stammt aus der Karoo-Zeit (vor ca. 120 bis 190 Mio Jahren). Der Fels ist überwiegend vertikal gegliedert, zahlreiche Risse und Kamine warten auf ihre Bezwinger. Das Gestein gestattet die Verwendung von Bohrhaken (mindestens 95 mm Länge!). Lediglich Wandzonen mit zahlreichen verwitterten Zacken sind etwas brüchig. Derzeit wird nur auf dem Gelände des staatl. Rest Camps geklettert, allerdings sind die hohen Gebühren für Eintritt und Kampieren nicht gerade bergsteigerfreundlich. Die weiter in Richtung Grootfontein am Waterberg liegenden Lodges haben kein Interesse an Bergsteigerklientel! Eine echte Alternative wäre der vordere (südwestl.) Teil des Ovumerumue-Plateaus. Dort gibt es auch große freistehende Felstürme. Dieser Teil gehört z.B. dem Farmer Herrn Schneider-Waterberg, der sehr freundlich ist. Es wurden bereits einige Routen und Türme dort geklettert, allerdings ist jedes Mal 2 Stunden Aufstieg durch dicksten Dornbusch zu den Felsen fällig. Die Orientierung ist extrem schwierig. Ein vor 10 Jahren freigehauener Pfad ist leider wieder zugewachsen.

Es gibt auf dem Gelände des staatl. Rest Camps einige markierte leichte Wanderwege, so auch zu den Ruinen der Missionsstation und zum Waterbergfriedhof.
Ein Plan dazu ist an der Reception erhältlich. Ein "Muss" ist der Aufstieg auf den Waterberg durch die Polizeischlucht (etwa 30 min ab den Bungalows). Der Blick von der Felskante des Berges ist grandios und man kann weit bis in die Kalahari-Savanne schauen. Weitere Wanderungen auf dem Plateau sind genehmigungspflichtig. So kann man eine mehrtägige Wanderung von ca. 42 km buchen (von Ende April bis November). Eine Pirschfahrt mit NWR auf den Waterberg kann man sich getrost sparen - zu teuer und nur wenig Tierbeobachtungen sind möglich.

Waterberg Sektor Mamba - photographer R. Graf (Windhuk)

Waterberg Sektor Okahara View - photographer R. Graf (Windhuk)